Grundschule St. Stephan feierte ihr 25-jähriges
Bestehen mit einer großen Geburtstagsparty - Viele Attraktionen für
die Schüler und die zahlreichen Gäste
Rektor Josef Nagel gab einen Einblick in das pädagogoische
Konzept

Eine "Reise nach Walla Kristalla" boten am Samstag
die Klassen drei und
vier der Grundschule St. Stephan in Andernach.
Eine große Party war
angesagt, denn die Schule der 225 Andernacher
Schüler feierte ihren 25.
Geburtstag.
ANDERNACH. "Rückblick, Einblick und Ausblick"
in das Leben der Schule
fand Rektor Josef Nagel. Er erinnerte "dankbar
an die Vergangenheit", sprach
von "der Freude, die Gegenwart zu gestalten"
und ergriff die Gelegenheit, "von
der Zukunft froh zu träumen."

"Das Jahr 2001 des 21. Jahrhunderts liefert mir
die Zahlensymoblik 20 + 1, um
meine drei Wunschträume zu beschreiben",
begann er. Wunschtraum Nummer 1:
Klassenstärken von 20 + 1. "Wäre Ministerin
Doris Ahnen eine gute Fee aus
Walla Kristalla, schnippte sie einfach mit dem
Finger, und die Klassenstärken
wären so." Traum 2: "Immer eine Lehrerstunde
mehr, als wir gerade brauchen, um
unsere Kinder erfolgreich zu unterrichten und
zu erziehen." Ein Traum, den der
Schulrat bereits erfüllte. Ab 2002 gibt
es drei Lehrerstunden mehr.
Traum Nummer 3: "Immer einen Partner mehr, als
wir gerade benötigen, um im Schulhaus froh und wirksam miteinander
leben und lernen zu können", führte Nagel aus. "Heute träumen
wir von der Generalsanierung unserer Schule", deutete er auf OB Achim Hütten
und sprach zu den Kindern: "Schaut, so sieht ein Oberbürgermeister
aus, der mit den Fingern schnippen kann."
Nachdem Josef Nagel "ausgeträumt" hatte,
hieß es für die Kinder nur noch
spielen: Pappautorennen, Dosenwerfen, Klingel-
und Wasserspritzspiel, Basteln
mit Naturmaterialien, Schmetterlinge, Sandbilder,
Schminken oder auf die
Torwand schießen. Kinder und Eltern hatten
an alles gedacht.

Beim Anblick der entspannt und glücklich
tobenden Kinder auf dem Schulhof
drängte sich schließlich die Frage
nach dem pädagogischen Konzept der Schule
auf: "Unsere Alltagsarbeit erfordert immer ein
besonderes pädagogisches
Konzept", beschrieb Nagel, seit 1987 Schulleiter.
Auch seien die Kinder nicht
schlimmer als früher: "Sie verhalten sich
so, wie wir die sozialen Umfelder
schaffen", sagte er. "Kinder sind heute in der
Familie nicht mehr nur Kinder. Sie
sind Partner, halten vieles aus und treffen Entscheidungen",
bedauerte er ein
wenig. "Die Klage über die heutige Jugend
ist eine Klage aus Verzweiflung, weil
es ein Patent für die richtige Erziehung
niemals gibt. Darum muss immer
gerungen werden", mahnte er und widmete sich
seinen Schützlingen und den
Gratulanten. (sw)

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